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RALF

EIN STÜCK ÜBER KINDHEIT UND KRIEG

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RALF

EIN STÜCK ÜBER KINDHEIT UND KRIEG

Ab 12 Jahren
60 Minuten

EIN STÜCK ÜBER KINDHEIT UND KRIEG

Mutter:“Schreib Krieg! Überleg mal, wird Krieg hart oder weich gesprochen?
Ralf:“Hart?“
Mutter: *Ja, Krieg ist hart. Und Krieg: Lang oder kurz?“
*Ralf: „Lang?“
Mutter: “ Ja sicher, Krieg ist immer lang! Schreib jetzt zehn mal Krieg!“
Ralf: „Krieg, Krieg, Krieg, Krieg ich jetzt das Computerspiel?“

In der Produktion „Ralf“ wird der heutigen abstrakten und virtuellen Vermittlung von Krieg und Gewalt die wahre Geschichte des Kriegskindes Ralf Westphal (geb. 1933) gegenübergestellt.

Die durch Interviews dokumentierte Geschichte des Zeitzeugen Ralf Westphal erzählt vom Kampf des Überlebens in Zeiten des Krieges. Sie erzählt von der nationalsozialistischen Erziehungsanstalt im Militärwaisenhaus Potsdam in Graz, vom Verlust der Familie, vom Wiedersehen mit den Großeltern, vom Hunger und Kartoffel stehlen, von Flucht und Tod und vom Ankommen im Frieden.

Eine dramatische und berührende Geschichte über eine unvorstellbare Zeit.

Das tragische Spiel mit dem Krieg

Basierend auf den Jugendjahren von Ralf Westphal hat das Mezzanin Theater ein sehr persönliches Stück über den Überlebenskampf eines Buben im Zweiten Weltkrieg erarbeitet. Eine berührende Umsetzung eines dunklen Kapitels der Geschichte.

Während der Großvater in seiner Kindheit Hunger leiden musste und im NS Waisenheim auf den „echten“ Krieg vorbereitet wurde, will das Enkerl nach einem ausgiebigen Burgermenü nur noch ein bisschen „War Heroes“ am PC spielen. Die Schrecken des Krieges sind zu einem Mix aus tragischen Erinnerungen und realitätsfremdem Spieltrieb verkommen.

Es sind die verspielten Aspekte der Theaterform, wie die offensichtliche Verwendung von Kostümen (Corinna Schuster), mit denen Regisseurin Martina Kolbinger-Reiner dieser Entwicklung in „Ralf“ entgegenwirkt. Gemeinsam mit den Darstellern (vor allem mit der wunderbar agierenden Christine Scherzer als Ralf) kann sich das junge Publikum in die damalige Zeit hineinfühlen. Dabei hilft auch Matthias Ohner, der nicht nur als Darsteller, sondern auch als DJ werkt und der Vergangenheit sehr gegenwärtige Töne abringt.

In einem faszinierend montierten Theaterstück für Jugendliche erzählt Tochter Hanni Westphal nun Vater Ralfs Geschichte, geerdet in der Gegenwart durch einen Enkel Ralf, der hier und heute lieber Computerkriegsspiele spielt, als Geschichte zu lernen. [...] so entsteht ein dichter Schicksalsbericht, "Ralf" ist keine Nazi-, sondern eine Kriegsgeschichte, die glaubhaft vom Unglaublichen erzählt.

Hermann Götz / Falter / März 2011


Bewegend, herzlich, schlicht ein Theatererlebnis!

Kronen Zeitung / März 2011


Team

Regie: Martina Kolbinger-Reiner
Spiel: Hanni Westphal, Christine Scherzer, Matthias Ohner
Bühne/Ausstattung: Christina Weber
Kostüme: Corinna Schuster
Lightdesign: Tom Bergner

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