Mit Barbara Alt, Katharina Cibulka, Natascha Grasser und Teresa Reichl
Platz sichernMit Barbara Alt, Katharina Cibulka, Natascha Grasser und Teresa Reichl
„Solange du mich fragst, ob ich davon leben kann, bin ich Feminist:in“ – so könnte ein Slogan der Kunstinstillation /SOLANGE/ von Katharina Cibulka mit Blick auf die patriarchalen Strukturen des Kunst- und Kulturbetriebes lauten. Wussten Sie, dass der Gender Pay Gap in Kunst und Kultur bei fast 50% liegt – 15% höher als durchschnittlich in allen anderen Branchen, Rezensent:innen in bekannten Medien zu etwa 70% Männer rezensieren und Tantiemen für die wenigsten zum Überleben reichen? Besonders betroffen sind von diesen prekären Strukturen Künstlerinnen*. Aus diesem Anlass wird die feministische Talkshow eine intermediale Perspektive auf Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen* in der Kunst einnehmen. Geladen sind Künstlerinnen* der Literatur, der bildenden Kunst, des Djings und des Schauspiels, die sich in Gespräch und Lesung den Themen Kanon, Kulturbetrieb und Empowerment widmen werden. Diese Veranstaltung ist expliziter Teil des Stromboli-Projektes, im feministischen März ausschließlich Künstlerinnen* zu präsentieren.
Biographisches:
Barbara Alt hat die Studien Germanistik, Anglistik & Amerikanistik sowie Lehramt (D/E) abgeschlossen. Sie ist Vorstandsmitglied im Kulturverein Inseminoid sowie im Theater praesent, wo sie als Technikerin mitarbeitet. Seit Juli 2022 ist sie bei der TKI – Tiroler Kulturinitiativen für die Öffentlichkeitsarbeit und die Koordinationsstelle Klimakultur zuständig. Dazwischen hat sie das Fernstudium „Audio Engineering“ absolviert. Seit 2017 ist sie als DJ aktiv und hat seither Clubs, Museen und Festivals in Städten wie Innsbruck, Wien, Bozen und Berlin bespielt – dort etwa 2023 den legendären Tresor Club. Mit dem gemeinsamen Ziel, gegen patriarchale Strukturen anzukämpfen und die Clubszene gerechter, diverser und safer zu gestalten, hat sie Ende 2022 das in Innsbruck angesiedelte EAT network mitgegründet.
Theatermacherin Natascha Grasser wurde am 01.07.1984 in Judenburg geboren. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind die Produktion und Vermittlung von qualitätsvollem Theater für alle. In interdisziplinären Projekten arbeitet Grasser immer wieder mit Künstler*innen unterschiedlichster Kunstrichtungen zusammen um die Grenzen für Theater jedesmal neu auszuloten. Ihre Regiearbeiten wurden wiederholt für den „Stella – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum“ nominiert und ausgezeichnet. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, egal woher sie kommen, haben das Recht, gesellschaftliche Vielfalt, altersgerecht, auch auf der Bühne abgebildet zu bekommen. Ein besonderes Augenmerk setzt Grasser daher auf die Darstellung aller Lebensrealitäten und die Abbildung eines pluralistischen Gesellschaftsbildes. Im Frühjahr 2023 übernahm sie die künstlerische Leitung des Mezzanin Theaters in Graz. Seit 2022 ist sie im Vorstand der ASSITEJ Austria tätig.
Die Innsbruckerin Katharina Cibulka verfolgt in ihren Arbeiten eine konsequente politische Agenda, in deren Mittelpunkt Aspekte wie Feminismus, soziale Gerechtigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Fragen zu
ästhetischen Prozessen und der Rolle der Kunst selbst stehen. Sie geht dabei oft von Geschichten und Motiven aus, in denen grundlegende gesellschaftliche Streitfragen und Anforderungen auf persönliche Weise reflektiert werden. Ihre Arbeiten nehmen in dieser Auslotung emanzipativer und sozialer Perspektiven unterschiedliche Formen an: Interventionen im öffentlichen Raum, Arbeiten mit Film,
Fotografie, Texten oder Sound, mit Aktionen und Performances. Noch bis April ist ihre aktuelle Installation “Solange#29” im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms in Bad Ischl zu sehen. Für die Grünmandl-Produktion “Als Wappenadler bin ich eine Schildkröte” am Tiroler Landestheater hat sie das Bühnenbild und eine Fassaden-Installation gestaltet.
Teresa Reichl ist Germanistin (inkl. Staatsexamen fürs Lehramt), Literaturnerd, Kabarettistin mit Solo-Programm, Youtuberin – und: Autorin. Als Slam-Poetin hat sie diverse Meisterinnentitel und Preise geholt. In 1-Minuten-Videos fasst sie Inhalte von Klassikern zusammen: humorvoll, informativ, sympathisch. Immer schon hat sie mit Lehrpersonen leidenschaftlich über Leselisten gestritten. Auf Instagram, Tiktok und Youtube wird sie von mehreren Tausend Menschen gefeiert. Denn: Teresa Reichl geht den Erzählungen auf den Grund, die wir rund um die großen Autoren und ihre Bücher erschaffen haben. Ihr Ziel: Jugendlichen die Freude am Lesen zu vermitteln. Den literarischen Kanon diverser zu gestalten. Lehrkräfte dabei zu unterstützen, neue und andere Bücher in den Unterricht zu bringen. Und vor allem: Literatur endlich feministisch zu machen.
mit Barbara Alt
Natascha Grasser
Katharina Cibulka
Theresa Reichl
Moderation: Rebecca Heinrich
Mi.
13.
Mä.
2024
Kulturlabor STROMBOLI
Wie und wovon Künstlerinnen* im Patriarchat leben: Feministische Talkshow und Lesung