oder WARUM ELTERN ABENDS SO LANGE AUFBLEIBEN
Nominiert in der Kategorie “Herausragende Produktion für Kinder” STELLA14 – Darstellender-Kunst-Preis für junges Publikum
Mama und Papa schleichen auf leisen Sohlen durch den Raum. Psst, nur keinen Krach machen, denn ihr Kind, dass endlich im Nebenzimmer beim Vorlesen der Gutenacht-Geschichte eingeschlafen ist, darf auf keinen Fall wieder aufwachen, denn dieser Abend soll nur Ihnen gehören, gemütlich bei einem Gläschen Wein und kuscheln auf dem neuen Sofa. Doch der Abend stellt hohe Anforderungen an Mama und Papa, denn Gemütlichkeit in einem Zimmer voller überbordenden Spielsachen will sich nicht wirklich einstellen, auch ist das neue Sofa, Marke Eigenbau, noch nicht fertig zusammengebaut und aus dem Kinderzimmer dringt immer wieder ein lautes: MaaPaa… So wird aufgeräumt, vorgelesen, Tee im Blümchenbecher serviert, Bedienungs- anleitung studiert, ungezählte Lieder gesungen, Sofa zusammengeschraubt, das Bärli gesucht und gefunden, Bauchweh mit Wärmflasche und Globuli bekämpft… in der Hoffnung, dass sich doch noch ein schöner Abend zu zweit einstellt. Eine lustige Reise von Mama und Papa – voller Wünsche und Hindernisse.
„MaPa“ ein Stück für Jung und Alt voller Slapstick, lustigen Tanzeinlagen, beschwingter Musik und einem hinreißenden Paar.
Ein unterhaltsamer Ausflug in die Elternwelt Rotwein einschenken mit zugehaltenen Ohren – für die Eltern im Theaterstück „MaPa“ kein Problem. Eine der wohl brennendsten Fragen der Kinderwelt – „Was machen Mama und Papa eigentlich, wenn wir Kinder in unseren Betten liegen und schlafen?“ – war vergangenen Freitag Thema der Theateraufführung „MaPa“ der Grazer Mezzanin Theatergruppe. Zahlreiche kleine und auch große Besucher waren gekommen, um sich Klarheit über Mamas und Papas nächtliche Aktivitäten zu verschaffen und staunten dabei nicht schlecht, wie erfinderisch und einfallsreich Eltern von Kindern zumal werden können. Ein unterhaltsamer Ausflug in die Elternwelt, der selbst in den ruhigen Abendstunden noch voller Hindernissen und Herausforderungen steckt. Unter schallendem Gelächter und mit viel Applaus verfolgte das Publikum dabei nicht nur Mamas ehrgeizigen Versuch, in Rekordzeit das Wohnzimmer aufzuräumen und zur spielzeugfreien Zone zu machen, sondern auch Papas verspielte Seite, der einfach nicht genug von zimmerdeckenhohen Bauklotztürmen und ferngesteuerten Spielzeugautos kriegen kann – und natürlich auch nicht von Mama. Aber jeglicher Versuch, die traute Zweisamkeit der Abendstunden zu genießen, wird mit einem jähen „MaPa!“ aus dem Kinderzimmer unterbrochen. Da sind Mama und Papa ganz schön gefordert: mal fehlt das Lieblingskuscheltier, mal der Pinguin-Schnuller, dann zwickt der Bauch. Im Kinderzimmer will einfach keine Ruhe einkehren, da hilft selbst Mamas und Papas inbrünstiges Einschlafliederduell am Gitterbett nichts. Da bleibt als letzte Lösung nur: Ohren zu und durch – zumindest so lange bis es aus dem Nebenzimmer wieder mit Engelsstimme „MaPa!“ dröhnt.
Von Gemeindereporter Julia Westreicher am 12. Oktober 2015
Regie: Natascha Grasser
Spiel: Hanni Westphal, Sebastian Mandla
Bühnenbild: Christina Weber
Kostüme: Corinna Schuster
Musik: Andreas Semlitsch
Lichtdesign: Tom Bergner